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SZTABA OmU

Vogel
2000, 90 x 90 cm, Öl/Segeltuch
Stimme: Czesław Miłosz
     

 

Milosz  
   

 

Der übergangene Text
 I tylko przyznając, że nie mnie sięgać za wysoko, czuję się autentyczny. (Und nur wenn ich zugebe, dass es mir nicht zusteht, zu hoch zu greifen, fühle ich mich authentisch.)
 
Der Text von Czesław Miłosz stammt aus dem Band "Piesek przydrożny" (Kraków 1999, S. 129), wurde aber in der deutschen Ausgabe, "Das Hündchen am Wegesrande" (Hanser 2000), ausgelassen.
 
“Als ich, wie man so sagt, mit Gott und der Welt versöhnt war, fühlte ich mich falsch, als ob ich mich für einen anderen gegeben hätte. Ich gewann meine Identität zurück, als ich mich wieder in der Haut des Sünders und Zweiflers fand. Das wiederholte sich in meinem Leben immer wieder. Natürlich mochte ich das Bild von mir als einem ehrbaren Menschen, aber sobald ich mir seine Maske anlegte, flüsterte mir mein Gewissen zu, dass ich nur andere und mich selbst täusche.
Der Begriff "Sacrum" ist notwendig, aber unmöglich ohne die Erfahrung der Sünde. Ich bin besudelt, ich bin ein Sünder, ich bin unwürdig, und das nicht einmal durch meine Taten, sondern wegen des Bösen, das in mir steckt. Und nur wenn ich zugebe, dass es mir nicht zusteht, zu hoch zu greifen, fühle ich mich authentisch.”
Übersetzung: W. Sztaba